Digitalisierung und DSGVO: Mitarbeiterdaten sicher verwalten

Die Digitalisierung von Personalprozessen ist für Unternehmen in Europa ein zentraler Schritt, um die Effizienz zu steigern, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und Mitarbeiter stärker einzubinden. Mit diesen Vorteilen gehen jedoch rechtliche Verpflichtungen einher, insbesondere die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Die DSGVO, die seit 2018 gilt, verpflichtet Unternehmen, personenbezogene Daten während des gesamten Beschäftigungsverhältnisses zu schützen. Wie können Organisationen diesen Anforderungen gerecht werden? Und welche Rolle spielt der Datenschutzbeauftragte (DSB) dabei? Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Aspekte dazu.

Was sind personenbezogene Mitarbeiterdaten?

Personenbezogene Daten umfassen sämtliche Informationen, die eine Person direkt oder indirekt identifizieren. Dazu gehören:

  • Grunddaten wie Name, Adresse und Kontaktdaten,
  • Sozialversicherungs- und Steuerinformationen sowie Gehaltsdaten,
  • Berufliche Informationen wie Beschäftigungsverlauf und Leistungsbewertungen,
  • Sensible Daten wie Krankengeschichte oder Gewerkschaftszugehörigkeit.

Der Schutz dieser Daten ist nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine ethische Verpflichtung. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Daten haben und Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre ergreifen. Personalabteilungen sollten beispielsweise verschlüsselte Systeme nutzen, um Gehaltsabrechnungen oder Krankenakten sicher zu verwalten.

Die Einhaltung der DSGVO ist entscheidend, um Sanktionen zu vermeiden und das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken. Ein sicherer Umgang mit Daten trägt dazu bei, die Mitarbeiterbindung und das Unternehmensimage langfristig zu verbessern.

Herausforderungen der Digitalisierung im Personalwesen

Die DSGVO schreibt strenge Regeln für die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten vor. Verstöße können Unternehmen teuer zu stehen kommen – Bußgelder von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes sind möglich.

Zu den häufigsten Risiken gehören:

  • Datenschutzverletzungen: Cyberangriffe oder unsachgemäße Handhabung sensibler Daten.
  • Vertraulichkeitsverstöße: Unbefugter Zugriff auf Daten, der das Vertrauen der Mitarbeiter untergräbt.
  • Meldepflicht bei Datenschutzvorfällen: Unternehmen müssen Verstöße innerhalb von 72 Stunden den Behörden melden.

So minimieren Unternehmen diese Risiken:

1. Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten führen: Dokumentieren, wie Daten erhoben, genutzt und gespeichert werden.
2. Sicherheitsmaßnahmen einführen: Verschlüsselung, Firewalls und Multi-Faktor-Authentifizierung erhöhen den Schutz.
3. Notfallpläne entwickeln: Klare Prozesse für die Meldung und Behebung von Datenschutzverletzungen.

Organisationen sollten sicherstellen, dass die Zustimmung der Mitarbeiter zur Datenverarbeitung vorliegt. Transparenz spielt eine Schlüsselrolle, insbesondere bei der Nutzung von HR-Software für Onboarding oder Performance-Management.

Die Rolle des Datenschutzbeauftragten (DSB)

Die DSGVO schreibt für bestimmte Organisationen die Ernennung eines DSB vor. Der DSB übernimmt eine Schlüsselrolle, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, Daten zu schützen und Risiken zu minimieren.
Seine Aufgaben umfassen:

  • Überwachung der DSGVO-Compliance,
  • Schulung von Mitarbeitern im Datenschutz,
  • Verwaltung und Meldung von Datenschutzverletzungen,
  • Beratung zu Speicher- und Löschrichtlinien.

Ein DSB fungiert zudem als Bindeglied zwischen Unternehmen und Behörden. Bei cloudbasierten HR-Tools sorgt er dafür, dass Plattformen DSGVO-konform arbeiten, z. B. mit klaren Zeitplänen für die Datenlöschung. Unternehmen können sich dadurch sicher sein, dass auch in dynamischen HR-Prozessen alle Vorgaben eingehalten werden.

Die Zusammenarbeit mit einem DSB hilft außerdem, Datenschutzrichtlinien regelmäßig zu prüfen und an neue Herausforderungen anzupassen. Proaktive Ansätze wie regelmäßige Audits und Schulungen schaffen zusätzliche Sicherheit.

Best Practices für DSGVO-konforme Digitalisierung

Die Vorteile der Digitalisierung sind groß, doch die DSGVO-Compliance muss oberste Priorität haben. Unternehmen sollten folgende bewährte Verfahren umsetzen:

  • DSGVO-konforme Technologie nutzen: Wählen Sie HR-Software, die Sicherheitsstandards erfüllt.
  • Mitarbeiterschulung: Regelmäßige Schulungen helfen, Datenschutzanforderungen besser zu verstehen.
  • Aufbewahrungsrichtlinien festlegen: Definieren Sie klare Fristen und löschen Sie alte Daten sicher.
  • Rechte der Mitarbeiter wahren: Mitarbeiter müssen Zugang zu ihren Daten haben und diese berichtigen oder löschen lassen können.

Durch diese Maßnahmen lassen sich Personalprozesse effizient gestalten und gleichzeitig Datenschutzvorgaben einhalten. So bleibt die Digitalisierung von HR-Prozessen nicht nur eine technologische, sondern auch eine vertrauenswürdige Entwicklung.

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